„Hochspannung“ beschreibt wahrscheinlich am besten das Gefühl, das ich vor meinem ersten 400er Brevet hatte. Nach den Erfahrungen des kalten, verschneiten Bölchen-Brevets zwei Wochen zuvor (siehe Bericht auf dieser Seite) war ich immerhin davon überzeugt, dass es eigentlich nicht schlimmer kommen könne, denn die diversen vor der Abfahrt konsultierten Wetterprognosen waren sich immerhin darin einig, dass dieses Mal keine Erfrierungen an den Extremitäten drohten.
Schon die Vorzeichen für meinen zweiten 300er waren bedenklich. Laut meiner bisher recht treffsicheren App sah es zunächst lange so aus, als würde es am Samstag trocken bleiben, je näher der Termin rückte, desto besorgniserregender sahen aber die Niederschlagsmengen aus. Stundenlangen Regen kalkulierte ich daher ein, auch fiesen Westwind im Balsthal (wo ich 2018 Rückenwind empfand).
Diesmal also der fiese Bölchen 2 Brevet. Wieso ich mich immer wieder für die knackigere Variante anmelde? Weil zum Zeitpunkt der Anmeldung die Quälerei noch nicht realistisch nah genug da ist und vor allem der eine Satz in der Streckenbeschreibung mich immer schnell das Häkchen bei Variante 2 machen lässt: „Insgesamt ist die Strecke wohl um einiges verkehrsärmer als Bölchen 1“. Safety first
Freiburg/Breisgau, fünf Uhr früh. Mitten in der Nacht. Wir radeln los. Gegenwind ab Kilometer Null. Dazu Feuchtigkeit von unten und von der Seite. Noch nicht von oben. Mit mir vier Dutzend andere Irre, die Ende März 615 Kilometer von Freiburg nach Nyons in der Provence strampeln wollen. In maximal 40 Stunden.
„Endlich bekommen wir das Wetter, was wir verdienen“. Der Spruch von Walter zur Begrüßung ist angebracht, da die ARA Breisgau beim 400er in den letzten Jahren diesbezüglich häufig Pech hatte. Dementsprechend voll ist es im Augustiner, wo wir wie gewohnt über das reichhaltige Buffet von Bodo herfallen. Auch Markus, ein Vereinsmitglied des SV Kirchzarten, ist zum ersten Mal bei einem 400er am Start. Christina musste kurzfristig absagen.