Vor allen Brevets findet am Vorabend jeweils ein Stammtisch statt. Wir treffen uns in der Regel ab 18:30 Uhr im Augustiner, Schwarzwaldstraße 93.
Es sind alle Interessierten willkommen!
"Das haben wir uns verdient", war aus dem Munde derer zu hören, die beim Ventoux-Brevet gezittert und geflucht haben - und wirklich: krasser hätte der Gegensatz zwischen dem Breisgau-Brevet und dem Ventoux-Brevet kaum sein können: am 13. April herrschten sommerliche Temperaturen. Selbst im Hochschwarzwald war kurz-kurz angesagt. Auch der Wind im Rheintal schien ein Einsehen zu haben - es war eine leichte Brise von vorn, nicht mehr.
Neu war bei der diesjährigen Veranstaltung die Gravel-Variante, die mit einem Schotteranteil ca. 20 km neue Perspektiven aufs Breisgau, insbesondere die Region um Furtwangen herum, eröffnete. Das Feedback war rundweg positiv. Allerdings möchte man sich nicht ausmalen, wie die Strecke unter den Bedingungen des Ventoux-Brevets gewesen wären... Ein Sonnenbrand jedoch wäre den Teilnehmerinnen und Teilnehmern definitiv erspart geblieben.
Das Resultat kann sich sehen lassen: 94 neue Homologationen sind hinzugekommen.
Wie bestellt, um den Mythos des Ventoux-Brevets trotz Klimawandel zu wahren, fielen die Temperaturen pünktlich zum 27. März in den Keller. Das allerdings wäre nicht das Schlimmste gewesen: hinzu gesellten sich stundenlange Niederschläge, teils auch als Schneeregen, und böiger Wind, der nicht selten Sturmstärke erreichen konnte. Natürlich kam er von vorn, 600 Kilometer lang.
Die Bilanz ist entsprechend ernüchternd: ein gutes Drittel der Starterinnen und Starter musste vorzeitig beenden oder kam nach dem Zeitlimit in Nyons an. Es war sicherlich eine der denkwürdigsten und härtesten Austragungen des Ventoux-Brevets.
Leider war aufgrund der Wind- und Schneeverhältnisse in diesem Jahr der Gipfel für die meisten unerreichbar. Was blieb, war nur der sehnsüchtige Blick auf Postkarten, Grafiken und Etiketten, denn zu sehen war bei der vom Saharastaub gelben Luft und und dem schwarzen Gewölk über dem Gipfel ebenfalls so gut wie nichts vom Giganten der Provence.
Der Neujahrsmorgen zeigt wieder einmal, dass das Ventoux-Brevet sich großer Beliebtheit erfreut. Leider aber bringt das den Nachteil mit sich, dass es schon sehr früh ausgebucht ist. Weitere Anmeldungen sind definitiv nicht möglich. Eine Alternative dazu ist das 1000-km-Brevet "Freiburg-Cotignac alpine" am 9. Oktober 2024 in Kooperation mit Provence Randonneurs. In Kürze gibt es dazu mehr Informationen.
Wer aber in der Provence dieses Jahr noch extrem Radfahren möchte, hat dazu auch im Juli Gelegenheit - erstmalig findet der "Pichoun 1000 de Nyons" statt, vom 03.-06. Juli. Weitere Infos und Anmeldung unter www.afvelocouche.fr.
Auch die beiden Versionen des Breisgau-Brevets sind ausgebucht, ebenso die beiden 300-km-Runden. Für die anderen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Plätze zu haben.
Im Jahr 2024 erwartet die Randonneure im Breisgau ein Novum: zum ersten Mal steht ein 1000-Kilometer-Brevet auf dem Programm. Der Start am Mittwoch, dem 9. Oktober, liegt spät im Jahr, aber hoffentlich nicht zu spät. Es ist wie auch das Ventoux-Brevet im Frühjahr ein Spiel mit den klimatischen Gegebenheiten: Die Nächte sind lang, die Temperaturen können schnell in den einstelligen Bereich rutschen, Wind und Regen (oder gar Schnee?) können uns übel mitspielen. Die Strecke führt uns nach bisheriger Planung von Freiburg über die Alpen, die wir auf dem San Bernardino als höchstem Punkt überqueren. Möglicherweise hält nach der Po-Ebene ein kurzer Abstecher ans Mittelmeer die Motivation hoch, bevor wir im italienisch-französischem Grenzgebiet noch einmal an der 2000-Meter-Marke kratzen und am Ende in Cotignac einlaufen, dem Startort des Mille du Sud.
Die Anmeldung wird am 1. Mai freigeschaltet. Wie beim Ventoux-Brevet wird die maximale Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich unter 90 Personen liegen.