Belchensatt 2016. Oder: Schlafend radeln.

Autor
Leona Krings
Datum
01.04.2017

Um das „Projekt Belchensatt“ zu beschreiben, bedarf es einer kurzen Einführung bei der ich doch etwas weiter ausholen muss. Nachdem ich schon 2 Jahre im Rennradsattel zugebracht und mit der Zeit immer mehr Gefallen an langen Bergtouren gefunden hatte, kam ich während meines praktischen Jahres im Rahmen des Studiums nach Freiburg. Dort nutzte ich jedes freie Wochenende und jeden Feierabend um den Schwarzwald und die Vogesen mit dem Rennrad zu erkunden. Touren von 150, 200 km und 2000 bis 3000 Hm wurden plötzlich zum Normalen und ich hatte endlich meine Leidenschaft gefunden: die bergige Langstrecke. Belchen satt 2017

Dadurch kam ich durch Internetrecherchen auf die ARA Breisgau – Audax Randonneurs Allemagne Breisgau – die als private Initiative Langstreckentouren von 200 – 600 km organisiert und genau meine Leidenschaft lebt und vertritt. Diese verrückten, radliebenden Menschen haben unter anderem auch einen Superbrevet „im Angebot“ der genau in mein Muster fällt: Lang, bergig, auf eigene Faust und so minimalistisch wie möglich, frei von jeglicher Unterstützung. Dieser Superbrevet „Belchensatt“ geht auf rund 600 km und 12.000 Hm über die schönsten Berge des Schwarzwaldes, des Schweizer Jura und der französischen Vogesen. Die Bedingung für eine erfolgreiche Teilnahme: das Ganze komplett am Stück zu fahren und es möglichst in unter 54 h zu schaffen.

Das bedeutet: Radeln was das Zeug hält und das auch nachts. Müde Beine werden wach geradelt, müde Köpfe in kurzen Powernaps wieder frisch gemacht. Den Nachweis dass man wirklich die Tour geschafft hat bringt man durch eine Stempelkarte und Fotos, die man an vorgegebenen Orten machen muss.

Soweit so gut. Schon in 2014 wollte ich diesen Brevet fahren – musste aber feststellen dass ich quasi zu spät dran und meine Anmeldung zu knapp war, in der Zeit wäre ich schon nicht mehr in Freiburg gewesen. Also versuchte ich die Tour erstmal „inoffiziell“, also nur für mich als Wochenendtour zu fahren. Diese Tour für sich war schon Wahnsinn genug – diese hier noch detaillierter zu beschreiben würde den Rahmen sprengen, vielleicht schaffe ich es in einem separaten Beitrag davon zu erzählen.

Losgelassen hat mich dieser Brevet also nie – es hat mal wieder gejuckt und was juckt muss geheilt werden. Und das so schnell wie möglich. Tierarztdenken eben.[...]

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